Metzler Asset Management: Kurzfristige Konjunkturrisiken durch Sparprogramme
Metzler Asset Management, Chef-Volkswirts Edgar Walk
Köln, den 12.12.2011 (Investmentfonds.de) - Kurzfristige Konjunkturrisiken
durch Sparprogramme.
Das Beispiel Estland zeigt, dass dies mittelfristig der richtige Weg zu soliden
Staatsfinanzen sein könnte Zwar steht derzeit die Staatsschuldenkrise in Europa im
Fokus der Anleger, nach Berechnungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
kämpfen jedoch die Staaten und der private Sektor im gesamten OECDRaum mit einer
Überschuldung. Der Trend der vergangenen 30 Jahre, durch eine kontinuierlich
steigende Verschuldung das Wirtschaftswachstum stabil zu halten,
dürfte aufgrund der im Zuge der Krise gesunkenen Schuldentoleranz der Investoren zu
einem Ende gekommen sein. Nicht nur die Staaten, sondern auch der private Sektor
müssen in den kommenden Jahren erheblich sparen. In der Vergangenheit waren
Sparanstrengungen des Staates immer dann erfolgreich, wenn der private Sektor
gleichzeitig expandierte und damit durch ein Wirtschaftswachstum steigende
Steuereinnahmen ermöglichte. Aufgrund der Überschuldung des privaten Sektors in
vielen OECD-Staaten erscheinen kräftig expandierende Konsum- und Investitions-
ausgaben im aktuellen Umfeld jedoch eher unwahrscheinlich. So führten
Konsolidierungsschritte des Staates in einem Umfeld des Schuldenabbaus im privaten
Sektor in Japan im Jahr 1997 zu einer tiefen Rezession, wodurch sich die Staats-
finanzen zusätzlich verschlechterten. Die Einsparungen des Staates erwiesen sich
damit als kontraproduktiv. Infolge der in vielen Ländern geplanten staatlichen
Konsolidierungsmaßnahmen im ersten Halbjahr 2012 droht vor diesem Hintergrund
ein globaler Abschwung. Allein die Sparschritte in den USA dürften in den ersten
sechs Monaten des neuen Jahres das Bruttoinlandsprodukt um mehr als 2 %-Punkte
reduzieren. Noch sprechen die Konjunkturdaten jedoch für ein solides Wachstum im
vierten Quartal. So rechnen wir mit einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze (Di)
von 0,6 % und mit einem Wachstum der Industrieproduktion von 0,2 % – jeweils im
Vergleich zum Vormonat. Auch dürfte sich das Geschäftsklima weiter verbessert haben:
Entsprechend rechnen wir mit Anstiegen beim Empire State Index (Do) und Philadelphia
Fed Index (Do). Aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise dürfte sich der Inflations-
druck im November abgeschwächt haben. Wir erwarten fallende Inflationsraten bei den
Erzeugerpreisen (Do) und bei den Konsumentenpreisen (Fr).
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